Kräftige Dekore für gesellige Anlässe
21.07.2023 — 14.01.2024
Kabinettausstellung im Talamt
Schon seit mehr als 9 000 Jahren arbeiten Menschen mit dem Werkstoff Glas. Die Vereinten Nationen haben 2022 zum Internationalen Jahr des Glases ausgerufen. Aus diesem Anlass präsentieren wir einen Querschnitt aus unserer Glassammlung – und zwar etwas ganz Besonderes, die Emaillegläser. Im 16. und 17. Jahrhundert entwickelte sich im nordalpinen Raum diese neue Art der Glasveredelung. Das Verfahren beschreibt ein mit Schmelzfarben bemaltes Hohlglas, dem bei geringer Hitze durch Metalloxide gefärbte Glasflüsse aufgeschmolzen werden. Heimischen Gefäßtypen wurden nun wie die venezianischen Luxusgläser dekoriert. So entwickelte sich eine volkstümliche Bildsprache mit eigenständigen Motiven. Die Maler sind bis heute weitestgehend unbekannt.
Große Verbreitung fanden die Emaillegläser in den Zünften, dem Bürgertum und dem niederen Adel. Prächtige Wappengläser waren auch beim hohen Adel beliebt. Die fröhliche und ausschweifende Trinkkultur inspirierte gegen Ende des 16. Jahrhunderts die typischen Motivgruppen. Wappen symbolisieren Herrschaftsansprüche und Spielkarten gesellige Runden. Die Motive sind Spiegel der Satire, kulturellen Bräuche und des Geschehens der Zeit.
Eine Besonderheit bilden die in Halle (Saale) gefertigten Hallorengläser, die den Halloren – den Mitgliedern der Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle – als besondere Willkommgefäße für wichtige Zeremonien dienten. Sie dokumentieren den alten Brauch, zu ehrende Personen mit einem Trunk zu begrüßen. Zum Pfingstbierfest bestätigte der Salzgraf die Vorsteher der Brüderschaft und verantwortete ein friedliches Beisammensein. Die Bemalungen auf den Gläsern zeugen häufig vom gemeinsamen Festumzug der Salzwirker durch die Stadt zum Talamt.
Die Reichsadlerhumpen symbolisieren den Wunsch nach einem starken einheitlichen Staat und somit entsprechen sie dem Bedürfnis der Bevölkerung nach einem friedlichen Leben. Mit ihrer bemerkenswert bunten und detailreichen Bemalung stechen sie als repräsentative Glanzstücke heraus.
Besuch planen
Öffnungszeiten
Mo, Di, Do bis So, Feiertage | 10–18 Uhr | |
Mittwochs, 24.12. und 31.12. | geschlossen |
Anreise
Sie erreichen uns mit dem Auto über die Autobahnen 9, 14, 38 und 143. Unmittelbar vor dem Museum befindet sich auf dem Friedemann-Bach-Platz ein öffentlicher Parkplatz mit zwei Busparkplätzen.
Parkmöglichkeiten in der Innenstadt
Anreisende mit dem ÖPNV nehmen die Tram-Linien 3, 7 oder 8 (die 7 startet direkt am Hauptbahnhof) bis zur Haltestelle Moritzburgring. Von hier sind es nur wenige Schritte bis zum Eingang des Kunstmuseums.
Eintrittspreise & Tickets
Die Ausstellung „Kräftige Dekore für gesellige Anlässe“ können Sie mit einem Tagesticket Sammlung besuchen.
Tagesticket Sammlung | 8 Euro, ermäßigt 5 Euro | Ticket kaufen |
Ermäßigungen | Freier Eintritt
Freier Eintritt für: Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, Schüler, Studierende, Auszubildende u. a.
Ermäßigter Eintritt für: Gruppen ab 10 Personen (pro Person), Arbeitslosengeld II-Empfänger, Schwerbehinderte u. a.
Übersicht: Ermäßigter und freier Eintritt
(PDF-Datei, 130 KB)
Gäste, die zu einem freien Eintritt berechtigt sind, oder Inhaber einer Jahreskarte können sich ein Ticket reservieren, indem sie im Online-Shop eine Freikarte lösen. Die Berechtigung zum Freiticket muss beim Einlass vorgezeigt werden.
Galerie
Kräftige Dekore für gesellige Anlässe
Kabinettausstellung im Talamt
24.11.2022 — 23.04.2023
und 21.07.2023 — 14.01.2024
Kuratoren
Ulf Dräger, Blanca König