24. November 2020
Carl Adolf Senff. Blütenreigen und Farbenpracht
Zum Senff-Kabinett in der Sammlungspräsentation Alte Meister in der »Burg der Moderne«
Carl Adolf Senff wurde am 17. März 1785 als dreizehntes Kind des Theologen und Pfarrers an der Moritzkirche, Dr. Carl Friedrich Senff (1739–1814), und seiner Frau Rosine Dorothea, geb. Litzmann (1744–1825), in Halle (Saale) geboren. Er wuchs in einer geistig anregenden Atmosphäre auf: Der Vater betätigte sich neben seinem Pfarramt als Schriftsteller, seine älteren Brüder wirkten als Pfarrer, Künstler, Mediziner und Salinenfachleute. Zunächst studierte Senff von 1802 bis 1805 auf Wunsch des Vaters Theologie an der halleschen Universität, seit 1804 in der neu geschaffenen pädagogischen Klasse, um sich auf den Lehrerberuf vorzubereiten. Daran schloss sich von 1805 bis 1809 eine Anstellung als Klassenlehrer an der Bürgerschule in Leipzig an.
Hier wurde sein künstlerisches Talent von dem Schriftsteller Johann Wilhelm Leis (1768–1808) entdeckt, der ihn an den Maler Gerhard von Kügelgen (1772–1820) in Dresden vermittelte. Von 1809 bis 1812 lebte Senff als Hauslehrer in der Familie von Kügelgens und war zugleich sein Schüler. Von 1812 bis 1815 arbeitete er erfolgreich als Bildnismaler in Leipzig. Als Napoleon (1769–1821) 1815 von Elba zurückgekehrt war, trat Senff in das Freikorps der Markaner Jäger (als Markaner wurden die Bewohner der Grafschaft Mark bezeichnet) ein und erlebte am 7. Juni den Einmarsch der Alliierten in Paris mit.
1816 reiste Senff, wie viele Künstler seiner Zeit, nach Italien und lebte dort bis 1848 vorwiegend in Rom. Der Maler war Mitglied der Künstlerakademie von Perugia und Mitglied des Deutschen Künstlervereins in Rom. Als Porträtmaler und Kopist nach alten Meistern tätig, wandte er sich ab 1825 der Blumen- und Früchtemalerei zu. Obwohl auch als Porträtmaler hochgeschätzt, wurden die Stillleben und Studien zum unverwechselbaren Kennzeichen seines Schaffens und bezaubern bis heute den Betrachter.
Im Herbst 1848 kehrte Senff nach Halle (Saale) zurück und nahm seinen Wohnsitz im nahe gelegenen Ostrau. 1852 heiratete er Auguste Held (1811–1898). Bis zum Lebensende noch vielseitig künstlerisch tätig, starb Carl Adolf Senff am 21. März 1863 in Ostrau. Seit 1885, dem Gründungsjahr des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale), ist bis heute eine einzigartige Sammlung von etwa 500 Werken des Künstlers entstanden.
Begleitend zur neuen Sammlungspräsentation Alte Meister in der »Burg der Moderne« erschien, erstmals nach 35 Jahren, eine neue Publikation des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) gemeinsam mit dem Förderverein über Carl Adolf Senff! Sie gibt einen Überblick über die Blumenstudien und ergänzt die einleitenden Texte mit einigen seiner vorzüglichen Porträts. Die Texte hat Albrecht Pohlmann verfasst, Chefrestaurator der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, welcher sich seit langem mit dem Leben und Werk von Carl Adolf Senff beschäftigt.
Weitere Informationen zur Sammlungspräsentation
Alte Meister in der »Burg der Moderne«
Carl Adolf Senff. Blütenreigen und Farbenpracht
Mit zwei Texten von Albrecht Pohlmann zum Leben und Werk von Carl Adolf Senff
Hrsg. Freunde und Förderer des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) e.V. und Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)
Die Senff-Publikation ist in unserem Museumsladen und bei Thalia am Markt in Halle (Saale) erhältlich. Sie können das Buch aber auch direkt bei uns bestellen.
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