21. April 2021
Wir feiern 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
Im Jahr 2021 feiert auch das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Das Festjahr nehmen wir zum Anlass, um einige jüdische Künstlerinnen, Künstler sowie Kunstwerke jüdischen Besitzes sichtbar zu machen, welche in unserer Sammlungspräsentation gezeigt werden und auch virtuell zu besichtigen sind.
Zu den Persönlichkeiten zählen die Keramikerin Marguerite Friedländer (1896–1985) oder der Bildhauer Moissey Kogan (1879–1943). Auch die Moritzburg als Ort selbst rückt in den Blickpunkt. Ausgestellte Judaica und ortsspezifische Werke wie die berühmte „Hallesche Form“ (1929) von Friedländer werden in verschiedenen Formaten näher vorgestellt. Diese Einblicke in unsere Sammlung werden ergänzt durch ein Gespräch über die Gegenwart. Benyamin Reichs fotografische Serie „Halle“ aus dem Jahr 2020 veranlasst uns, auch über das Zeitgeschehen nachzudenken und Persönlichkeiten einzuladen, welche dieses aktiv mitgestalten.
Wir laden Sie herzlich zu spannenden Formaten ein, um mehr über Kunst und jüdisches Leben zu erfahren. Seien Sie gespannt auf:
| ||
14. Oktober 2021, 18 Uhr |
Gespräch mit Benyamin Reich (Fotograf) und Dr. Jule Schaffer (Kustodin der Sammlung Fotografie am Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)
Der jüdische Fotograf Benyamin Reich zeigt Auszüge aus seiner Porträtserie der Überlebenden des Anschlags auf die Synagoge in Halle und andere Bilder des jüdischen Lebens in Deutschland, die er in den letzten zehn Jahren aufgenommen hat. Was bedeutet es heute, ein jüdischer Künstler in Deutschland zu sein? Unsere Kustodin der Sammlung Fotografie Dr. Jule Schaffer spricht mit ihm über diese Frage und erörtert, wie sich das Thema der jüdischen und ultraorthodoxen Religion in seiner Serie „Imagine“ widerspiegelt.
Foto: Benyamin Reich, Schofar, Berlin 2019, 41 x 41 cm, Fine Art Print, Courtesy ALEXANDER OCHS PRIVATE © Benyamin Reich
| ||
3. August 2021, 16 Uhr |
Spaziergang mit René Zahl
Bei diesem Spaziergang blicken wir auf jüdisches Leben in Halle. Ausgehend vom mittelalterlichen Ort der Moritzburg bewegen wir uns durch den Stadtraum sowie das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) selbst, welches Judaica präsentiert.
Foto: Heinrich Koch, Hermes-Service, 1931, Silbergelatine, 240 x 305 mm, Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Foto: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt
| ||
Zum Schicksal von Marguerite Friedländer-Wildenhain, einer international bedeutenden jüdischen Keramikerin | ||
12. August 2021, 18.30 Uhr |
Gespräch mit Prof. Hubert Kittel (Professor für Produktdesign, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle) und Ulf Dräger (Kustos der Sammlung Kunsthandwerk & Design und des Landesmünzkabinetts Sachsen-Anhalt)
Anlässlich des Festjahres 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland kommen Professor Hubert Kittel und Ulf Dräger ins Gespräch über die Keramikerin Marguerite Friedländer. Erfahren Sie mehr über die beeindruckende Biografie der Künstlerin, ihr Leben und Wirken in Halle bis 1933, die Emigration in die Niederlande und USA sowie ihre künstlerische Entwicklung im Exil.
Foto: KPM Berlin
| ||
Ein Wanderer zwischen den Welten – Leben und Werk des Bildhauers und Graphikers | ||
Termin noch offen |
Online-Führung mit Cornelia Blume (Kustodin der Sammlung Plastik)
Die Kustodin Cornelia Blume spricht über das Leben und Werk des Bildhauers, welcher 1943 im KZ Auschwitz ermordet wurde. Moissey Kogan schuf zarteste, blütenhafte Plastiken, in denen sich die Schönheit der Antike mit der Moderne verbindet. In dieser Veranstaltung kommen Sie seinen Terrakotten und Bronzereliefs so nah, dass Sie den ein oder anderen Fingerabdruck des Künstlers sehen können.
Foto: Moissey Kogan, Das Urteil des Paris, um 1908, Bronze, 17,5 x 19 cm, Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Foto: Punctum/Bertram Kober