08. August 2020

Zum Weltkatzentag:
Über die Samtpfoten in unserer Sammlung

Jedes Katzentier ist ein Meisterstück der Natur.

Leonardo da Vinci

Sie sind die Schatten in der Nacht, die eiskalten Mäusefänger, die Könige und Königinnen des Hauses und des Menschen liebste Schmusetiere: die Katzen. Kaum einer kann sich ihrem Charme entziehen und so sind sie zuhauf auf Social Media zu finden. Cat content geht einfach immer.

Das Motiv der Katze ist natürlich auch in der bildenden Kunst nicht unbearbeitet geblieben. Ob als niedliches Detail eines umfangreichen Bildgeschehens oder im Zentrum der Darstellung.

Im alten Ägypten verehrte man die Fruchtbarkeitsgöttin Bastet, die als katzenköpfige Frau dargestellt wurde. Die Katze galt dort im Allgemeinen als heilig.

Von unserem berühmtesten Kätzchen, Der weißen Katze von Franz Marc (1880‒1916), hat wahrscheinlich jeder schon einmal gehört, sodass es heute nur am Rande erwähnt bleiben soll. Was das Werk aber sehr gut zeigt, ist die natürliche, schon fast göttliche Erhabenheit des sich auf das große Kissen kuschelnden Katers. Man wagt einfach nicht, ihn zu stören, geschweige denn, dass er seinen Platz überhaupt freiwillig aufgeben würde.

 

Ulrich Lindners (*1938) Katze wirkt dagegen schattenhaft surreal, fast wie ein fantastisches Wesen. Im Dunkeln sind es die reflektierenden Augen, die wie Scheinwerfer aus dem Rauschen des Bildes herausblitzen. Lindner nutzt in seinen Fotografiken Mittel der Bildverfremdung durch verschiedene Techniken der fotochemischen Manipulation, wie partielle Belichtung, Tonung oder Bleichung, und der Fotomontage. Dadurch entsteht diese einzigartige Bildsprache, die das Wesen der Fotografie schon fast wieder auf ihre ursprünglichen kristallinen Bestandteile zurückbricht.

 

Katzen sind die rücksichtsvollsten und aufmerksamsten Gesell­schafter, die man sich wünschen kann.
 

Pablo Picasso

 

Auch die Expressionisten, allen voran Karl Schmidt-Rottluff (1884‒1976), widmeten sich dem Motiv der Katze. In schnellen, aber bezeichnenden Tuschestrichen bannte er die ruhige Szene eines fressenden Kätzchen auf das Papier, während ein anderes sich genüsslich der Fellpflege widmet.

 

 

Was schon an diesen wenigen Beispielen allzu deutlich wird, ist die Vielfalt der Formen unserer schnurrenden Stubentiger, von denen es noch viele weitere in den Sammlungen des Museums zu entdecken gibt:

 

Choupette: Model, Diva, Millionenerbin

Karl Lagerfelds französische Birma-Katze Choupette (8) ist Social-Media-Star und führte mit ihrem Besitzer ein Leben in Luxus. Seit dem Tod des Modeschöpfers 2019 lebt sie weiterhin in Südfrankreich.

Fotografische Werke mit und von Karl, aber ohne Choupette, sieht man derzeit in unserer Sonderausstellung:

Karl Lagerfeld. Fotografie. Die Retrospektive

Bob, der Streuner

Berühmt wurde dieser rot getigerter Kater zusammen mit seinem musizierenden Herrchen James Bowen auf den Straßen Londons, wo sie ein unzertrennliches Team bildeten.

Bob verstarb am 15. Juni diesen Jahres im Alter von 14 Jahren.

 

Grumpy Cat

Im Netz unvergesslich ist die immer grummelig blickende Katze Tadar Sauce, die unter dem Namen Grumpy Cat zur Marke wurde. Tatsächlich lag dem Gesichtsausdruck ein genetisch bedingter Kleinwuchs zu Grunde.

Tadar Sauce verstarb im Mai 2019 im Alter von 7 Jahren.

 

Terra X – Geschichte der Tiere: Die Katze, 43 min, 2016, ZDF-Mediathek