Sammlung Plastik
Die Sammlung Plastik umfasst mehr als 800 Werke vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Ihren Schwerpunkt hat sie in der figürlichen Plastik des 19. und 20. Jahrhunderts. Ein umfangreiches Konvolut mittelalterlicher Schnitzplastik mit Altären und Einzelfiguren, barocken Epitaphien und Spolien aus historischen Bauwerken der alten Salz- und Residenzstadt Halle (Saale) führt in die Geschichte der Kunst- und Kulturlandschaft Mitteldeutschlands ein.
Für die klassische Moderne stehen Einzelwerke und Werkgruppen international bedeutender Protagonisten, wie z. B. Ernst Barlach, Hermann Blumenthal, Max Klinger, Moissej Kogan, Georg Kolbe, Wilhelm Lehmbruck, Aristide Maillol, Gerhard Marcks, George Minne, Auguste Rodin. Von Franz Marc gehören zur Sammlung drei seiner bekannten Tierplastiken, die zusammen mit seinen Gemälden 1930 erworben wurden und von der Aktion „Entartete Kunst“ 1937 verschont blieben.
Umfangreiche Sammlungsbestände aus der Zeit der DDR machen deutlich, dass hier vor allem die figürliche Tradition weitergeführt und immer wieder auf Möglichkeiten einer zeitgemäßen künstlerischen Formulierung befragt wurde. Abstrakte Positionen, wie die von Hermann Glöckner, blieben Ausnahmen. Gegen Ende der DDR gelangten im Zuge der Distanznahme zur parteipolitisch verordneten Kunst und der Annäherung an internationale Entwicklungen auch abstrakte und offene Werkformen in die Sammlung. Stahlplastik, die seit 1980 gesammelt wurde, stellt die Verbindung zur internationalen Bildhauerei der zweiten Jahrhunderthälfte her. In jüngster Zeit erweitern Werke der Gegenwartskunst den Bestand mit Installationen und performativen Aktionen.
Einen sammlungsübergreifenden Schwerpunkt bildet die hallesche Kunsthochschule Burg Giebichenstein von ihrer Gründung 1915 bis heute. Dort war mehr als 50 Jahre der Bildhauer Gustav Weidanz tätig ebenso wie sein Kollege Karl Müller und beider Schüler und Nachfolger. Das Museum bewahrt den künstlerischen Nachlass von Gustav Weidanz.
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